UNTERSTÜTZUNG PROJEKT BENIN
2025-56-BEN-SDG 8 / ONG Source de Vie Schweiz
2025-56-BEN-SDG 8 / ONG Source de Vie Schweiz
Bénin, Gbéhoué und Comé
Benin ist ein Staat in Westafrika. Er grenzt im Westen an Togo, im Norden an Burkina Faso und Niger, im Osten an Nigeria und im Süden an den Golf von Guinea. Der Name bezieht sich auf die Bucht von Benin, die benannt ist nach dem ehemaligen Königreich Benin. Porto-Novo ist die Hauptstadt, wo das Parlament seinen Sitz hat, und mit knapp 270’000 Einwohnern ist sie die zweitgrösste Stadt des Landes nach Cotonou. Das wirtschaftliche Zentrum wie auch der Regierungssitz befinden sich in Cotonou.
Die Orte Gbéhoué und Comé liegen beide im Departement Mono. Das Departement Mono liegt im Südwesten des Landes.
Das erklärte Ziel des 2010 gegründeten Vereins «Source de Vie» ist es, jungen Menschen im westafrikanischen Bénin mit einer soliden Schul- und Berufsausbildung zu einer Lebensgrundlage im eigenen Land zu verhelfen und ihnen damit eine hoffnungs-volle Alternative zur Auswanderung nach Europa zu bieten.
Bénin durchlebt wie viele Länder im Süden eine schwierige Zeit. Wegen der Pandemie und danach wegen politischer Unruhen in Westafrika wurden die Grenzen geschlossen – und sind es immer noch. Der bescheidene Tourismus und der Transithandel brachen vollständig zusammen und als Folge verstärkte der Verlust zahlreicher Arbeitsplätze die ohnehin grosse Armut.
Primarschule mit Kindergarten
Die private Primarschule mit Kindergarten Ste-Marie in Gbéhoué wurde ins Leben gerufen, nachdem die Ausbildungskurse in die Dörfer ausgelagert worden waren und die Räumlichkeiten des ersten Ausbildungszentrums leer standen. Zurzeit werden hier rund 150 Buben und Mädchen von vierzehn engagierten Mitarbeitenden unterrichtet und betreut. Alle Kinder erhalten täglich drei Mahlzeiten und haben Zugang zu Nachhilfekursen und Sport. Dank eines hauseigenen Schulfonds können auch SchülerInnen aus wenig begüterten Familien die Schule besuchen. Pro Jahr absolvieren 20 bis 25 Schülerinnen und Schüler nach der 6. Klasse das staatliche Abschlussexamen – die meisten von ihnen mit Glanzresultaten.
Bio-Landwirtschafts- und Lehrbetrieb
Der landwirtschaftliche Betrieb, die «Ferme Paul Meier», geht auf die Initiative neun junger Bauern zurück, die ihre am Lycée Agricole erlangten Kenntnisse in die Praxis umsetzen wollten, aber kein Land hatten. Ein Gemüsebauer aus Rütihof (Kanton Aargau) stiftete das nötige Geld für den Kauf von fünf ha Land. Gemeinsam wurde das Buschland gerodet und für die Bepflanzung hergerichtet. Inzwischen arbeiten rund zwanzig junge Bäuerinnen und Bauern im biologisch geführten Betrieb mit. Ein Teil der Gesamtfläche von 15 ha wurde mit 500 Ölpalmen bepflanzt, der Rest dient dem Anbau von Früchten, Gemüse, Mais und Maniok. Gleichzeitig kam die Haltung von Ziegen, Schafen, Schweinen, Hühnern, Enten und Kaninchen hinzu sowie eine Fischzucht. Mit den Erzeugnissen stellen die jungen Berufsleute den Grossteil der Verpflegung sicher für die rund 300 Mitarbeitenden, SchülerInnen und Lernenden. Der Ertrag der Ölpalmen wird unter der Leitung eines kundigen Frauenteams zu Speiseöl und wegen der aktuellen fehlenden Kaufkraft der Bevölkerung v.a. zur Seifenherstellung für den Eigengebrauch verarbeitet.
Berufsbildungszentrum
Im handwerklichen Ausbildungszentrum erwerben seit 2010 Schneiderinnen, Schuhmacher sowie seit 2022 Stickerinnen, Metalldreher und Fräser in zweijährigen Kursen das Rüstzeug für einen Existenz sichernden Beruf. Bisher haben ungefähr 250 junge Menschen eine Lehre abgeschlossen. Nachdem die Ausbildungskurse während acht Jahren in weit entlegenen Dörfern stattgefunden hatten, baute Source de Vie ein zentrales Berufsschulhaus in Comé. Dieses wurde im Herbst 2022 eröffnet und verfügt auch über ein Internat für 60 Lernende.
Projekt: Freiplatz-Aktion
Seit September 2024 hat der Verein neben den «normalen» Lehrlingen 10 Jugendliche (5 Mädchen und 5 Jungen) im Alter von 11 – 15 Jahren aufgenommen, die in einem Flüchtlingslager aufgewachsen sind und weder eine Schule besuchen konnten noch eine Chance für eine Ausbildung haben. Sie erhalten nun bei «Source de Vie» eine für sie kostenlose 2-jährige Ausbildung im Berufsbildungszentrum.
Diese beinhaltet: Die Ausbildung zur Schneiderin / zum Schneider, die schulische Unterstützung, damit gleichzeitig ein Primarschulabschluss erreicht werden kann und Kost und Logis im projekteigenen Internat. Nach der erfolgreichen Abschlussprüfung erhalten sie je eine Tretnähmaschine, einen Tisch, zwei Stühle und etwas Stoff und Nähmaterial, damit sie sofort selbständig arbeiten können. Zusätzlich setzt sich der lokale Projektleiter dafür ein, damit diese Jugendlichen eine Aufenthaltsbewilligung und nach Beendigung ihrer Ausbildung eine Arbeitsbewilligung erhalten.
Website ONG
Source de Vie Schweiz